„Haustüren mit Profil heute“

Zeig mir Deine Haustür und ich sage Dir, wer Du bist.

Haustüren sind zu einem der wichtigsten Gestaltungselemente einer Gebäudefassade geworden. Sie sind so individuell wie ihre Besitzer und Architekten. Frei nach dem Motto: Zeig mir Deine Haustür und ich sage Dir, wer Du bist. Da der persönliche Kontakt zu den Bewohnern eines Gebäudes über die Haustür geschieht, hat sie hier Status, Image und Prestige zu vermitteln. Dass sie hierüber hinaus Funktionalität, Sicherheit und Anforderung an den Wärmeschutz erfüllen muss, wird heute vorausgesetzt. Die auf dem Markt angebotenen Einzelkomponenten wie Profilsystem, Einsatzelemente wie Glas und Füllungen und die verschiedensten Verriegelungssysteme lassen hier nahezu keine Wünsche mehr offen. Jedoch birgt die Vermischung dieser Einzelkomponenten in Punkto Sicherheit und Wärmeschutz die Gefahr, dass nur ein nicht geprüftes Einzelbauteil die Gesamtanforderung des Elementes zunichtemacht.

Gestaltung und Design

In den letzten Jahren wurde die Haustür zum kreativen Spielball von Herstellern, Designern und Künstlern, die uns heute ein noch nie da gewesenes Angebot an Designs und Gestaltungen sehr zum Gefallen der Bauherren und Architekten beschert. Beginnend mit dem Design der Profilkonstruktionen, die heute nicht mehr nur klassisch gerade, sondern schräg, rund, ellipsenförmig konturiert als Gestaltungselemente entdeckt wurden. Den größten optischen Einfluss haben jedoch die Einsatzelemente wie Haustürfüllung und das Glas. Die Haustürfüllung mit Ornamentrahmen in verschiedenen Profilierungen, Ornamentrahmen aus Edelstahl oder das Glas nur flächig in das Sandwich-Element eingesetzt. Applikationen aus Edelstahl, Glas, Granit. Alle Materialen, die für den Außenbereich geeignet sind, kommen hier zum Einsatz und sind nur einige gestalterische Beispiele für das umfangreiche Ausführungsangebot.

Glasgestaltung

Vom klassischen Ornamentglas bis zu Bleiverglasungen, Fusing und Rillenschliff finden alle Sofrten ihre Liebhaber. Neue Techniken wie Klebe-, Motiv-, Relief- und Skulpturverglasungen aus Künstlerhand geben der Haustür über das Glas ihr besonderes Gesicht. Die Vielfalt der heutigen Oberflächenveredlung lassen Bauherren und Architekten aus einem riesigen Angebot individuelle Haustüren gestalten.

Aufzählung

Oberflächen ein- oder zweifarbig pulverbeschichtet in glänzend oder matt:

  • in RAL oder NCS  Farben
  • Nasslackierungen
  • eloxierte Oberflächen
  • Oberflächen in gesandeter Feinstruktur
  • Oberflächen in Holzdekor in Renolit-Folie
  • Oberflächen als Holzdekor aus Pulverbeschichtung
  • marmorierte Druckoberflächen

Bei dieser Vielfalt wird die Kombination von Einzelkomponenten immer schwieriger, da nur sehr genaue Abstimmungen der Einzelbauteile in der Oberfläche einen akzeptablen Gesamteindruck liefern können.     

Sicherheit

Ein gewisses Maß an Sicherheit der Haustür wird vom Verbraucher vorausgesetzt, daher ist ein Einsatz von Mehrfachverriegelung und Verbundsicherheitsglas schon zum relativen Standard geworden. Natürlich schüren Einbruchsmeldungen immer mehr die Nachfrage nach geprüften und zertifizierten Sicherheitstüren der verschiedenen Widerstandklassen. Hierbei müssen bei der kreativen Gestaltung des Glases und der Füllung durch den Einsatz von A und B Gläsern Abstriche gemacht werden. Ansonsten ist im Haustürbereich alles bis hin zur Durchschusshemmung bei Verwendung geprüfter Einzelkomponenten und der vom Hersteller vorgegebenen Montage und Befestigung möglich. Durch die Montage von Blockschlössern, Reedkontakten und Zutrittskontrollsystemen wird die Haustür immer mehr als zentrales Schaltelement in Gebäuden mit Alarmanlagen benutzt. Dieses stellt ein hohes Maß an fachliche Kompetenz auch im Elektronikbereich an den Verarbeiter und Monteur, da diese sensiblen Elemente genau aufeinander abgestimmt und montiert werden müssen.

Wärmeschutz

Dem Wärmeschutz wurde in der ENEV aufgrund des geringen Flächenanteils der Haustür an der Gesamtgebäudehülle wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dieses ist sicherlich durch den Kommentar des Verbandes der Fenster- und Fassadenindustrie zur ENEV zurückzuführen, die keine überzogenen Anforderungen an Außentüren angeregt hat. Da diese Anforderungen technisch nicht sinnvoll umgesetzt werden können wurde vorgeschlagen, auf die Angabe von U-Werten zu verzichten und stattdessen lediglich Anforderungen an die Ausführung zu stellen (Isolierverglasung und thermisch getrennte Profile). Somit findet sich für Außentüren in der ENEV lediglich ein Satz, der da lautet: Bei der Erneuerung von Haustüren dürfen nur Außentüren eingebaut werden, deren Türfläche einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 2,9 W/m²K nicht überschreitet. Jedoch bieten mittlerweile alle Systemgeber Haustürkonstruktionen mit verbesserten U-Werten an. Mit diesen verbesserten Konstruktionen wie z.B.  Mehrkammer-Isolierstege, Schaumeinsätze sowie durch andere Dichtungssysteme lassen sich in Abhängigkeit der Flächenanteile von Glas und Sandwichelemente sehr gute U-Werte erreichen. Die U-Werte des Gesamtelementes lassen sich einfach und schnell über das Tabellenverfahren des Profilsystems ermitteln.

Montage

Die richtige Montage einer Haustür ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale, die direkt die Funktion der Tür beeinflusst, denn eine gute Haustür schlecht montiert, ist eine schlechte Haustür. Hierzu sollten unbedingt die Montage- und Verklotzungsrichtlinien des Herstellers beachtet werden. Weiterhin hat jedes Haustürsystem seine Besonderheiten in der Feinjustierung, die der Monteur kennen sollte. Die entsprechenden Folienanschlüsse nach ENEV und RAL sind auch bei Haustüren erforderlich. Das richtige Befestigungsmaterial muss nach Mauerwerksbeschaffenheit und Einbausituation vom Monteur gewählt werden. Die ausreichende Erfahrung und die genaue Arbeit des Monteurs lassen sich am Ergebnis der Haustürmontage erkennen.

Montagetipp

Die Montage einer Haustür im Neubau sollte so spät wie möglich erfolgen, um eventuelle Beschädigungen durch Nachfolge-Handwerker auszuschließen. Der pflegliche Umgang mit dem Element vom Transport bis zur Vorbereitung der Maueröffnung helfen Oberflächenschäden zu vermeiden. Der Haustürflügel sollte immer ein wenig auf Steigung montiert werden. Der schlossseitige Blendrahmen bzw. Pfosten sollte nach dem Flügel ausgerichtet werden, die Funktion und der Einlauf des Schlosses überprüft und danach erst befestigt werden. Insbesondere Verriegelungen mit Sperrbügel müssen sehr feinjustiert werden, da hier teilweise nur begrenzte Verstellmöglichkeiten vorhanden sind. Dies sind nur einige Maßnahmen, die eine dauerhafte- einwandfreie Funktion und Dichtheit des Elementes sicherstellen.

Entwicklung und Trends

Mit Sicherheit hat das Haustürdesign noch nicht seinen Zenit erreicht. Wir werden gespannt sein, was uns in diesem Bereich noch erwartet. Es wird jedoch der gesamten Portalgestaltung ein immer größerer Stellenwert eingeräumt werden als bisher. Weiterhin wird die Elektronik immer mehr den Einzug in die Haustür erhalten. In den nächsten 10 Jahren sind automatische Verriegelungen mit Zutrittskontrollsystemen, Funk- und Transpondertechnik, Zahlencode und Fingerprinter so selbstverständlich wie die Zentralverriegelung in einem Auto.